Freitag, 21. Oktober 2011

(3) Wie es früher war

In früheren Jahrhunderten, als man auf das Gleichgewicht auf den Inseln überhaupt keine Rücksicht genommen hat, kam es zu gelegentlichen Vulkanausbrüchen. Die Insel hat damit ihr automatisches Sicherheitsventil geöffnet. Heute kommt das nur noch selten vor, wenn doch, dann ist der Jammer aber umso größer.
Manchmal kann die Insel den Ausbruch vermeiden indem sie sich kurz schüttelt, ein paar Berge ins Gleichgewicht rüttelt. Die Rüttelstärke wird von Richtern gemessen, die dann auch gleich der Höheren Gewalt die Schuld zuschieben. Oder Poseidon, dem Gott der Meere, der auch für Erdbeben zuständig ist. Er ist multitasking-fähig. Beispiele von Inseln, die sich kürzlich geschüttelt haben, sind La Palma und Stromboli.



Aber Schuld sind die Touristen und ihr Körperfett. Olivenöl ist leichter, weshalb es auch in großen Mengen produziert wird. Schon vor tausend Jahren wurden dazu die dicken Olivenbäume in den steinigen Boden gerammt, in vorgebohrte Löcher. Die ausrangierten Bohrmaschinen von damals bohren heute nach Erdöl, was wieder ein schweres ist. Daher wäre es auch besser, es tief unten in der Erde zu belassen, heroben bringt es Inseln leicht aus dem Gleichgewicht, so schwer ist Erdöl.
Erdöl wird an Tankstellen und in Rotterdam verkauft. Die Tankstellen sammeln größere Mengen und pumpen es unterirdisch zum Gewichtsausgleich hin und her. Immer wenn ein Flugzeug im Osten landet, ist der Tank der westlichen Tankstelle voll. Wenn es mit Touristen wieder abhebt, bekommt die Tankstelle in der Inselmitte mehr ab.
Die motorisierten Touristen versuchen genau zum richtigen Zeitpunkt etwas abzuzapfen. Daher wissen Touristen die Flugzeugen auswändig oder tragen einen Flugplan bei sich. Müssten sie aber nicht, denn die Tankstellen halten immer einige Reserven für Nottankfälle bereit.
Die Flugzeuge starten und landen nach einem festen Zeitplan, damit die Pumpen und Touristen rechtzeitig am richtigen Ort stehen. Nur ein Streik bringt alles durcheinander, oder ein Vulkanausbruch. Aber nie beides zur gleichen Zeit, weil was bringt ein Streik, wenn sowieso der Vulkan ausgebrochen ist. Streiken ist letztens etwas in Mode gekommen, als letztes Mittel, sagen die Gewerkschaften. Gewalt ist zum Glück heute kein letztes Mittel mehr. Was Georg W. Bush nicht gewusst hat, der Ahnungslose. Eindeutig die falschen Einsager gehabt. Berater, die verdeckte Lobbyisten waren.
Heute müssen wir Plastiksackerl im Flugzeug mittragen, damit die Flüssigkeiten nicht ausrinnen und das Flugzeuginnere verdrecken können. Plastiksackerl im Meer werden von Schildkröten mit Quallen verwechselt, bekommen ihnen aber nicht. Quallen halten manchmal Versammlungen ab, wir nennen das Schwärme. Dann ist es wenig ratsam, mitten hindurch zu schwimmen. Die Quallen schießen dann Pfeile ab, wie es ihnen Poseidon gelehrt hat. Dreizackige, schwer wieder aus der Haut zu entfernen. Besser um sie herum schwimmen und die Versammlung nicht stören.



1 Kommentar:

  1. hej, ich lese so bücher! gibts deine 'urlauberia' auch in dieser form? und die fotos: hastvdu die während deiner urlaube gemacht? grüße aus linz an der donau von bj

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