Alle Hotels
und Pensionen und Appartements und Studios sind in Skiathos entlang der
Südküste aufgefädelt. Kein Tourist übernachtet im Norden der Insel, es gibt
dort kein Bett. Dies deshalb, weil es nur entlang der Südküste eine
asphaltierte, die Touristenmassen einigermaßen bewältigbare Straße gibt. Was zuerst
war, die Straße oder die Hotels, entzieht sich meiner Kenntnis, wie ich auch
nicht weiß, ob zuerst die Henne oder doch das Ei.
Das ist
schade, weil an der Nordküste viele schöne Strände zum Sandspielen einladen.
Die Kapazität der Strände an der Südküste ist begrenzt, es wird schon eng. Zum
Ausgleich überredet man täglich mehrere hundert Touristen, einen sog. Ausflug
zu buchen. Diese willigen gerne, weil Touristen ja grundsätzlich neugierig
sind, ein und lassen sich in ausrangierten Walfangflotten um die Insel herum
schippern und an einem nordseitigen Strand für ein paar Stunden aussetzen.
Das schaut
dann so aus, dass der Strand mittels einer einziehbaren Hühnerleiter mit dem Boot
verbunden wird, über die die Touris direkt in die bereit stehende Tavernenhalle
geleitet werden. Dort verteilen sie sich, nachdem sie kurz den Umweg über das
Wasserklosett auf der Rückseite der Verpflegungsanstalt gemacht haben, auf die
im Quadrat aufgereihten griechischen Tische mit ihren Minisesselchen. Nach
kurzer Zeit ist alles besetzt und der Kellner geht zu jedem Tisch und fragt,
was gespeist werden will, obwohl er schon vorher weiß, dass auf jedem Tisch ein
Greek Salat, ein Tzatziki und ein Souvlaki mit Pommes geliefert werden wird. Er
fragt trotzdem. Er ist echt höflich. Nachher bringt er Ouzo, damit die Stimmung
steigt. Den Ouzo kassiert er nicht von den Touris, sondern vom Kapitän des
Bootes, der seine lustigen Gäste freudig wieder an die Südküste bringt.
Dort
verteilen sie sich nach einer kurzen Reinigungsphase in den Badezimmern der
Hotels, Pensionen, Appartements und Studios neuerlich auf diverse in der Nähe
geparkte Tavernen.
Wieder fragt
der Kellner aus purer Höflichkeit. Er kennt es nicht anders, niemals würde er
einfach einen Greek Salat ohne zu fragen hinstellen. Erst seit kurzer Zeit
brechen die Kellner aus diesem Dilemma aus und stellen den Gästen Grüße aus der
Küche ungefragt hin. Die Gäste nehmen es gelassen und verzehren gierig und grüßen
zurück in die Küche und warten auf den Salat mit Schafskäse und Oregano.
Neben den
Ausflugsbooten nutzen die Tours entlang der asphaltierten Straße der Südküste
die extra für sie hin und her pendelnden Busse. Es besteht ein Shuttledienst
vom Ostende beim Flughafen bis zum westlichen Ende beim Bananastrand. Jeder
Touri fährt mindestens zwei Mal täglich Bus. Auch die die zu Hause die Öffis
meiden und umweltschädigend das Auto nutzen. So verteilen sich die Touris
besser auf der Insel und lernen mehr von der Südküste kennen.
Der indische
Gastarbeiter treibt die Ziegenherde ebenfalls täglich von Troullos im Süden
senkrecht über die Insel an die Nordseite. Die Ziegen gehen zu Fuß. Sie können
sich das Ausflugsticket nicht leisten. Sie bekommen ebenfalls Salat, diesen
aber ohne Schafskäse.
Am Abend ist
der Strand wieder einsam und die Zurückgebliebenen beginnen mit dem Aufräumen,
Müll entsorgen, Klo putzen und der Reinigung des Sandstrandes. Bereit für den
Ansturm am nächsten Tag.
Sommerurlaub auf Skiathos - Was man da tut. Der Film. Siehe hier:
https://www.youtube.com/watch?v=Np18DJWw_qQ
https://www.youtube.com/watch?v=Np18DJWw_qQ
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